Die heiligen Drei Könige

Im Weihnachtsevangelium nach Matthäus sind die
"Weisen aus dem Morgenland" erwähnt, die zur Anbetung
des Jesuskindes gekommen sind und ihre Gaben darbringen.
Sie folgten dem Stern und fanden in Bethlehem das Jesuskind
in der Krippe. Sie schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Sie kamen vermutlich aus der Gegend zwischen Euphrat und Tigris,
vielleicht sogar aus Bagdad.
Seit dem 3.Jahrhundert sind aus den Weisen Drei Könige geworden,
denen spätere Legenden, etwa im 8.Jahrhundert, auch Namen gaben.
Sie hießen von nun an Caspar, Melchior und Balthasar. Ebenso wird berichtet,
daß der heilige Thomas sie getauft hat und das sie im Jahr 55 bei einer
gemeinsamen Weihnachtsfeier gestorben sind. Erst zu Beginn
des 14. Jahrhunderts wird Melchior als dunkelhäutig beschrieben,
und somit erscheinen die drei Könige dann auch als Vertreter
der drei damals bekannten Weltteile: Europa, Asien und Afrika.
So leben sie auch heute noch in der Weihnachtsgeschichte und
den Krippenspielen fort. Die Anschauung, nach der einer der
drei, meist Caspar, ein Mohr sei, verbreitete sich erst im 14. Jahrhundert.
Da die Ankunft der Heiligen Drei Könige als ein erstes Zeichen der
Gottesherrlichkeit von Gottes Sohn verstanden wurde, feierte die
urchristliche Kirche den 6.Janauar als "Tag der Erscheinung
des Herrn". In der Kirche des Mittelalters wurde daraus der "Dreikönigstag".
Rainald von Dassel, Erzbischof von Köln. brachte 1164 für den Kölner
Dom aus Mailand Heiligenleiber mit, die man für die Gebeine
der Heiligen Drei Könige hielt. Für die Gebeine wurde ein kostbarer,
reich verzierter Schrein gearbeitet, der heute noch im Kölner Dom zu sehen ist.
Der Kölner Dreikönigsschrein wurde das Zeichen der
Dreikönigverehrung in Deutschland.
Wie wichtig die Heiligen Drei Könige in der christlichen Kirche
waren, geht schon aus den zahlreichen des Mittelalters Darstellungen
berühmter Maler hervor.Mit dem Dreikönigstag wird vielerorts heute das Ende
des jährlichen Weihnachtsfestes begangen. An diesem Tage wird
der Tannenbaum abgeschmückt, und die 12 Rauhnächte finden ihren Schluss.
Von den im Mittelalter üblichen Dreikönigsspielen blieben lediglich
die "Sternsinger" übrig, die am Dreikönigstag oder am Vorabend singend
in bunten Phantasiegewändern von Haus zu Haus ziehen und für ihre in
den Liedern verpackten guten Wünschen kleine Gaben entgegennehmen.
 

 

In katholischen Gegenden schreibt man noch heute die drei
Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen Drei Könige über
Haus und Stallungen, um Unglück vom Haus fernzuhalten.

C M B
Caspar, Melchior, Balthasar
behütet uns auch dieses Jahr;
vor Feuer und vor Wasserg´fahr.


 

 

        

Stern von Bethlehem
Überm Stall von Bethlehem
stand einst ein heller Stern.
Leuchtete weit in die Nacht
für Alle nah und fern.
Hirten mitten in der Nacht
sahen diesen Stern.

Haben sich schnell aufgemacht
Auch den heiligen Königen
leuchtete der Stern.
Kamen einen weiten Weg
zum Krippelein so fern.

Und auch für die ganze Welt
leuchtet heut noch dieser Stern.
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit,
sagt er :“Habt euch gern!“
 

Die Menschen in Judäa hatten nicht bemerkt, dass über Bethlehem ein Stern aufgegangen war.
Sie wurden nicht gewahr, dass die Nächte nicht mehr dunkel waren und dass über dem Stall,
in dem Jesus geboren worden war, ein neuer Stern am Himmel stand, der heller als alle anderen war.
König Herodes selbst erfuhr zuerst durch Fremde von diesem Stern, und zwar durch drei
Weise aus dem Osten.
„Was hat dieses helle Licht über eurem Land zu bedeuten?“ fragten sie ihn. „Wir haben einen
neuen Stern am Himmel bemerkt. Er bewegt sich nicht wie die anderen Sterne, sondern steht
reglos über einer bestimmten Stelle in Judäa.“ Herodes sah zu den Weisen hin. Sie waren alt
und kannten sich offenbar mit den Umläufen von Sternen aus und wussten deren Sinn zu ergründen.
Aber er begriff nicht, wovon sie redeten. Noch mehr überraschte ihn ihre nächste Frage.
„Wo ist dieses zum König der Juden geborene Kind?“ fragten sie. „Wozu geboren?“ rief er aus.
„Zum König der Juden. Es muss der Messias sein, der Erlöser, auf den alle Welt wartet.
Deswegen sind wir hergekommen.“ Herodes war alles andere als erfreut über das, was er hörte.
Er war König der Juden und wollte keinen anderen neben sich. Er ließ seine Hohepriester
und Gelehrten kommen. „Was wisst ihr über einen neuen König von Judäa?“ fragte er sie. „Stimmt es,
dass wir mit der Ankunft eines Messias rechnen können?“ „Ja, Herr, es ist wahr.
In den Schriften der Propheten steht es so“, erwiderten die Priester. „Wann? Wo?“
wollte der König wissen. Einer der Gelehrten trat vor. „Es steht alles in dem Buch
des Propheten Micha geschrieben, Herr“, sagte er. „In Bethlehem soll es sich zutragen.
Micha drückt es in seiner etwas altertümlichen Sprache ungefähr so aus: >und du,
Bethlehem, im Lande Ju da, du bist nicht die geringste unter den Fürsten von
Juda - denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der über mein Volk Israel regieren wird.“
Herodes hatte genug gehört. Er wandte sich wieder an die Fremden. „Sucht ihn“, sagte er,
„und kommt und erzählt mir, wo dieser König ist. Ich will hin zu ihm, um ihn zu - äh - zu verehren.“
Die Weisen brachen auf, und wieder sahen sie den hell funkelnden Stern am östlichen
Himmel stehen. Sie folgten seinem Licht bis Bethlehem, über dem es still zu stehen schien.
Dort fanden sie Maria und Joseph und vor ihnen in der Krippe das Jesuskind. Sie wussten,
dass dies der König war. Denn sie hatten eine so weite Reise unternommen, und sie fielen
vor ihm betend auf die Knie. Dann griffen sie in ihre Satteltaschen und holten
die Geschenke heraus, die sie mitgebracht hatten. Sanft legten sie ihre Gaben in das Heu
zu seiten des Kindes. Gold war darunter, wie man es Königen schenkt, und Olibanum,
das man auf dem Altar des Herrn zu Weihrauch verbrennt. Und Myrrhen auch, die man
in jenen Zeiten zur Bewahrung von Menschen nach ihrem Tod verwendete.
Quelle: http://www.internet-maerchen.de






© Copyright unterliegt dem Besitzer