Die meisten der uns bekannten Bräuche im Dezember stehen im Zusammenhang mit der Geburt Christi, wenn gleich es auch eine Reihe anderer gibt.
Der Dezember war früher der zehnte (decem = zehn (lat.) Monat des alten römischen Kalenders. Heute ist er der zwölfte und letzte Monat.
Die meisten Namen des Dezembers hängen mit Weihnachten zusammen: Julmonat, Heiligmond, Christmonat oder Weihnachtsmonat.
Der Dezember ist ein ruhiger und dunkler Monat, der aber durch die Advents- und Weihnachtszeit und die schönen Bräuche drum herum aufgehellt wird. Bei dem Gedanken an den Dezember wird vielen warm ums Herz und er wird mit Freude erwartet.
Die Adventszeit
Wohl kaum eine Zeit des Jahres ist besinnlicher, als die Adventszeit. Wenn an den vier Sonntagen vor dem Weihnachtsfest die Kerzen auf Kränzen und Gestecken entzündet werden, wächst auch die Freude auf das nahende Weihnachtsfest in den Herzen der Menschen. Advent: Das ist der unwiderstehliche Duft frisch gebackener Plätzchen, das verträumte Glitzern der mit Lichterketten geschmückten Bäume und Kaufhäuser der Einkaufspassagen und die wohlige Vorfreude auf eine wärmende Tasse Glühwein nach einem winterlichen Weihnachtsmarktbummel.
Advent bedeutet Ankunft (lat. adventus). In dieser Zeit bereiten sich Christen aus aller Welt auf das Weihnachtsfest und Geburt Jesu vor. Die Adventszeit stellt dementsprechend eine Zeit des Wartens und der stillen Besinnlichkeit dar, eine Zeit der Buße und der Gebete.
Der Advent (aus dem Lateinischen für Ankunft) wird auch die "staade" Zeit genannt. In Stadt und Land wird noch heute zum Adventssingen eingeladen, in Kirchen und Konzertsälen erklingen alte Weisen, begleitet von Zither, Harfe, Hackbrett und anderen Volksmusikinstrumenten. Die leisen Weisen und schlichten Gesänge sollen mithelfen, den gehetzten Menschen unserer Tage ruhiger werden zu lassen und auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Seit 1838, als in Hamburg zum ersten Mal die Kerzen auf einem Adventskranz entzündet wurden, ist dieser Brauch auch bei uns heimisch geworden. Die vier - meist drei rote und eine rosa - Kerzen symbolisieren die vier Adventssonntage. In manchen Gegenden unserer Heimat ist statt des Kranzes noch - oder wieder - ein Paradeisl zu finden. Sechs, meist verzierte Stöckchen werden in vier Äpfel gesteckt und zu einer Pyramide geformt. In jedem Apfel steckt eine Kerze, die wie am Adventskranz am jeweiligen Adventsonntag angezündet wird.
4.Dezember Hl. Barbara
Am 4. Dezember, dem Barbaratag, werden vielerorts Kirsch-, Zwetschgen- oder Forsythienzweige geschnitten und in eine Vase gesteckt. Wenn an Weihnachten dann die Zweige blühen, kommt es im darauffolgenden Jahr zu einer Hochzeit in der jeweiligen Familie. In der Oberpfalz und in Franken galt der Barbarazweig zudem als Vorläufer des Christbaums. Wenn am Heiligen Abend die Blüten dufteten, wurden die Zweige mit allerlei Gebäck und Zuckerzeug behangen. Ein vergessener Brauch an Barbara war die Musterung fürs Militär. Dabei wurden Lose ausgegeben und wer eine hohe Losnummer gezogen hatte, dem blieb das "Militari" erspart.
Die hl. Barbara, eine der 14 Nothelferinnen und eines der drei heiligen Madln (neben Katharina und Margarethe) gilt unter anderem als Patronin des Bergbaus. Deshalb gibt es in Orten mit Bergbau heute noch eindrucksvolle Barbarafeiern. |