Die Geschichte des Pekingesen

Der Peking-Palasthund , wie der Pekingese auch bezeichnet wird,
stammt, wie sein Name besagt, aus China und wird eng mit dem
Buddhismus in Verbindung gebracht, der etwa 400 v. Chr. nach
China kam. Es hieß, Buddha hätte einen Hund besessen, der sich
In einen Löwen verwandeln konnte, und da die chinesischen Kaiser
Buddha gerne nacheiferten, waren sie von den kleinen Hofhunden mit
dem Löwengesicht und der Löwenmähne ganz angetan und nannte sie
Löwenhunde. Bis zum 19. Jahrhundert durfte nur die kaiserliche
Familie solche Hunde besitzen. Als die Briten 1860 den chinesischen
Sommerpalast plünderten, nahmen sie auch fünf Pekingesen mit nach
England. Vier davon waren Urahnen der heutigen westlichen Pekingesen-
mit Ausnahme von einigen Nachzüglern, die nach 1900 nachkamen.
Der Pekingese wurde 1864 vom britischen Kennel Club als eigene
Rasse anerkannt. 1900 erschienen die ersten Exemplare in Deutschland.
Seitdem erfreut sich der ehemalige Peking-Palasthund einer großen
Anhängerschaft.

Um eine Hunderasse mit einer derart alten und aristokratischen
Abstammung ranken sich natürlich zahlreiche Legenden und Mythen
wie der Pekingesen zu dem wurde, was er heute ist.

Ein mystischer Ursprung
Haben sie schon die Geschichte vom Schmetterling gehört ? Nein?
Die englische Buchautorin Rumer Godden erzählt sie so :Es war
einmal eine Löwin, der die groben Annäherungsversuche ihres
Löwenmännchens zu viel wurden, und sie verliebte sich in die
Zärtlichkeiten einsés Schmetterlings (falls Sie jemals einen
Schmetterlingskuss bekommen haben - wenn die Wimpern über
die Wangen streichen -, wissen Sie, wie zärtlich und verführerisch
das ist...).Das Ergebnis dieser Vereinigung war der Pekingese.
Und seit dieser Zeit sind diese kleinen Hunde tapfer wie Löwen
und zart und verspielt wie Schmetterlinge.
Für alle die das Märchen vom Löwen und dem Schmetterling nicht ganz
glauben wollen, gibt es noch keine nette Legende von einem kleinen
Äffchen :Vor langer Zeit verliebte sich einmal ein wunderschönes
junges Krallenaffenmädchen in einen Löwen .Wegen des enormen Größenunterschieds
konnten die beiden nicht zusammenkommen, und das Äffchen war zu Tode
betrübt, so traurig, dass die Götter Mitleid hatten und den Löwen schrumpfen
ließen, damit die beiden sich vermählen konnten .Ihre Kinder waren alle
Pekingesen mit dem Imposanten Gehabe des Löwen und dem putzigem Gesicht
des Äffchens!


 

Der  Pekingese macht seiner Bezeichnung als " Peking-Palasthund " alle Ehre:
würdevoll, furchtlos, selbstbewusst, mit Löwenmähne und Tippelgang
besitzt er eine ausgeprägte Persönlichkeit. Kennzeichnend sind das flache
Gesicht, die Stupsnase und die runden Augen. Der kleine, stämmige Hund ist
überraschend schwer. Seiner Familie gegenüber ist er äußerst anhänglich.

Ehrbare Würdenträger
Pekingesen gibt es in allen möglichen Farben - von Weiß bis rein Schwarz
und allen Schattierungen dazwischen, auch zwei- und mehrfarbig, solange die
Farbe gut verteilt sind .Fast alle Hunde dieser Rasse tragen schwarze Masken;
Nase, Lippen und Augenränder sind immer schwarz. In ihrem
Ursprungsland China war die Farbe von großer Bedeutung.
 Rot stand für Liebe, Glück und die Himmelsrichtung Süden;
Blond war die Farbe der Erde und symbolisiert China, die Kaiserdynastie
und die Himmelsrichtung Osten;
Weiß war nicht nur die Trauerfarbe, sondern stand auch für Reinheit,
Unschuld und die Himmelsrichtung Norden.
Mehrfarbige Hunde wurden als geblümt bezeichnet ; ein dreifarbiger Hund
hatte vielleicht schwarze, weiße und gelbe Abzeichen, die jeweils
entsprechend interpretiert und gedeutet wurden. Eine ganz besondere
Bedeutung wurde einem weißen Fleck in der Mitte der Stirn zugeschrieben:
Er symbolisiert im buddhistischen Glauben das "dritte Auge":
 

Die Kaiserin erwartet ... Einen perfekten Pekingesen
Die Kaiserin-Witwe Tzu-Hsi (1835-1908) diktierte genau, wie ihre Haus- und
Hofhunde beschaffen sein mussten: Lass den Löwenhund klein sein, lass
ihn den schwellenden Mantel der Würde um den Hals tragen ... Lass sein
Angesicht schwarz sein ... Gerade sei ihm die Stirn und niedrig ... Lass
seine Ohren gesetzt sein wie die Segel der Kriegsdschunke; lass seine
Nase gerade sein wie die des Affengottes der Hindus. Lass seine Vorderläufe
sich biegen, so dass er nicht wünscht, weit zu wandern oder die kaiserliche
Umgebung zu verlassen. Lass seine Füße reich bekleidet sein mit Haar,
dass sein Schritt unhörbar falle.
Lass ihn lebhaft sein, damit er mit seinen Sprüngen unterhalte, lass ihn ängstlich
sein, damit er sich nicht in Gefahr begebe; lass ihn häuslich sein in seiner Gewohneit,
damit er mit den anderen Tieren in gutem Einvernehmen zusammenlebe.
Auch die korrekte Farbe legte die Kaiserin fest: Als Farbe trage er die eines
Löwen - ein goldenes Gelb, im Ärmel eines gelben Gewandes zu tragen, oder
in der Farbe des roten Bären oder wie ein Drache gestreift, damit zu jedem Gewand
in der Kleiderkammer und Kaiserin ein Hund passte.
Der Prätentiöse Pekingesen
Zusammengerollt auf seinem Seidenkissen wird Sie ein Pekingese
nur eines müden Blickes würdigen - wenn er Ihretwegen überhaupt ein
Auge aufmacht... Die Kuschelhunde aus China haben inzwischen
zahlreiche Liebhaber gefunden ; ihre Zuneigung zeigen Pekingesen
jedoch nur engsten Angehörigen.

Würdige Zickigkeit

Jahrhunderte langes Ruhen auf Seidenkissen und fürsorglichste Pflege
durch Eunuchen im Kaiserpalast haben den Lebensstil der Pekingesen
über Generationen geprägt. Die heutigen Vertreter fühlen sich in nobler
Umgebung absolut zuhause und sind es gewohnt, dass man ihnen jeden
Wunsch von den Augen abliest. Fremden gegenüber sind sie stolz und
zurückhaltend, in ihren Essgewohnheiten heikel - um nicht zu sagen
zickig. Gehacktes Tatar oder pochiertes Hühnerfleisch werden immer

gern angenommen...
Pekingesen sind von Haus aus sehr unabhängig Charaktere - eine
schöne Umschreibung dafür, das sie ziemlich dickschädelig sind und
einen ausgeprägten eigenen Willen besitzen. Natürlich gibt es hin und
wieder eine Ausnahme, die sich perfekt benimmt .Gewöhnlich ignorieren
Pekingesen alles, was nicht ihre Welt- anschauung passt. Wie ein -
gestresster - Besitzer es einmal so nett ausdrückte: Neun von zehn
Pekingesen hören auf nichts, und der zehnte ist wirklich taub.


 

Der Hund Dahinter
Verhalten/ Charakter (Wesen)

Der Pekingese, mit seiner  Löwenartigen
Erscheinung und mit seinem aufmerksamen intelligentem Ausdruck .Es heißt,
Pekingesen mögen sich nicht bewegen und brauchen es auch nicht;
 sie seien keine sportlichen Hunde und bestenfalls zu entenähnlichem
Watschelgang fähig. Richtig ist, dass der Pekingese mit seinem stämmigen
 Körper und den krummen Läufen kein geborener Athlet ist.
Wenn es einen typischen Hund für ältere, oder sehr ruhige Menschen gibt,
dann ist es der Pekingese. Er hat kein ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis,
zwei oder drei kleinere Runden stellen ihn durchaus zufrieden.
Diese sollte man ihm aber schon gönnen .Es gibt jedoch genügend Halter,
die bezeugen können, dass ein gesunder Pekingese ein fröhliches,
munteres Tier ist, das gerne herumspringt und umhertollt.
Er ist ein selbstbewusster und eigensinniger kleiner Kerl ,er ist schlau und lernt
 schnell, wachsam und mutig, aber auch anhänglich und verschmust,
 schenkt jedoch seine Zuneigung jedem nicht , er distanziert sich
gegenüber Fremden jedoch nicht ängstlich.
Pekingesen sind ausgesprochen intelligente Hunde und haben gewöhnlich kein
 Problem damit, aus einem vermeintlich hundesicheren Garten auszubrechen
 und die Gegend zu erforschen, Außerdem klauen sie auch ganz gerne kleine
Gegenstände im Haus und bewachen sie eifersüchtig in ihrem Körbchen.
Keineswegs passt immer das Klischee vom trägen, verweichlichten Schoßhund.
Er hat einen starken Willen und setzt diesen auch durch. Der Pekinese
ist durchaus ein guter Wachhund, da er nicht übermäßig bellt,
jedoch sofort Laut gibt, wenn Fremde auftauchen.
Dass Pekingesen nur faul auf Seidenkissen herumliegen, ist ein reines Vorurteil.
Also lassen Sie Ihren Pekingesen ruhig herumtollen!
 






 

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